LunarLeaper - ein grosser Sprung für die Menschheit

Anna Mittelholz und Simon Stähler vom Departement Erdwissenschaften leiten zusammen mit Hendrik Kolvenbach vom D-MAVT ein internationales Team, das eine kosteneffiziente Methode zur Erforschung von Lavaröhren auf dem Mond vorschlägt.

LunarLeaper Mission
LunarLeaper am Rande des Oberlichts einer Lavaröhre auf dem Mond. Durch seine Kamerasysteme kann der Laufroboter die Tiefe der Lavaröhre sowie die Schichtung am Rand erkunden. (Bild: Géraldine Zenhäusern / ETH Zürich)

In der Mondoberfläche finden sich zahlreiche Löcher, die eventuell Skylights, also Oberlichter unterirdischer Lavaröhren darstellen. Solche unterirdischen Tunnelsysteme könnten zukünftigen Astronautinnen und Astronauten über längere Zeiträume hinweg Schutz bieten. Zudem ermöglichen ihre Ränder einen Einblick in die Vergangenheit des Mondes, da ihre Schichtung einzigartige Aufzeichnungen über das Ausmaß, den Zeitpunkt und die Art lunaren Vulkanismus bietet.

In diesem Zusammenhang präsentiert das Forscherteam eine wegweisende Mission: LunarLeaper. LunarLeaper ist ein 10 kg schwerer, dreibeiniger, am Robotic Systems Lab der ETH entwickelter Laufroboter. Er ist darauf ausgelegt, zum ersten Mal die Unterwelt des Mondes zu erforschen, indem er sich einem möglichen Skylight in den Marius Hills nähert, einer der jüngsten und mysteriösesten vulkanischen Regionen des Mondes. Auf drei Beinen kann LunarLeaper autonom durch das anspruchsvolle Gelände um die Grube herum navigieren und ist dabei mobiler als ein Rover auf Rädern. Unterwegs kann er die durchquerte Landschaft mit Kameras kartieren und mit geophysikalischen Methoden den Untergrund analysieren.

LunarLeaper zielt darauf ab, zu validieren, ob das Oberlicht tatsächlich einen Zugang zum vermuteten Höhlensystem hat, und seine potenzielle Eignung für menschliche Erkundung und Besiedlung bewerten. Dazu wird die Mission grundlegende Fragen zur geologischen Geschichte des Mondes beantworten, insbesondere zur vulkanischen Aktivität im Laufe der Zeit durch die chronologische Abfolge von Lavaflüssen entlang der Wand.

Im Einklang mit dem Terrae Novae-Programm der ESA ist LunarLeaper eine europäische Mission, die sich in unbekannte Gebiete vorwagt. Unter Nutzung einer einzigartigen europäischen Expertise setzt LunarLeaper auf eine an der ETH entwickelte innovative Robotikplattform mit signifikantem Potenzial zur Verbesserung planetarer Erkundung. Als erste europäische Mission auf der Mondoberfläche wird LunarLeaper neue strategische Fähigkeiten etablieren und zur Weiterentwicklung der europäischen Mondforschung beitragen, wie im Fahrplan der ESA festgelegt.

Damit repräsentiert LunarLeaper ein Tor zu Europas zukünftigen Bestrebungen im Weltraum.

Die LunarLeaper-Mission ist ein Kandidat für eine kleine ESA-Mission.
 

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